Salzburg! Salzburg!

Herr Bernhard, wir fahren nach Salzburg und wollen Sie besuchen. Am 8. März kommen Sie bitte bei der Kollegienkirche vorbei. Wir singen Ihre Psalmen und überbringen Ihren Zorn weiter, sogar in doppelter Menge. So möchte ich Thomas Bernhard anschreiben. Seit das Stück fertig ist, beobachte ich einige gravierende Veränderungen in der ganzen Gesellschaft: Corona-Maßnahmen, Energie-Sparmaßnahmen und Meinungsäußerungsmaßnahmen. Ich könnte jeden Tag zornig sein. Wie drückt man seinen Zorn aus? Mit den Traktoren die Straße blockieren? Leserbriefe schreiben? Was mich aber noch zorniger macht, ist dass den eigenen Zorn zu äußern fast unmöglich geworden ist. Wie geht es weiter? 35 Jahre nach seinem Tod haben seine Worte zunehmende Gültigkeit.

schwarz ist das Gras, Vater,
schwarz ist die Erde,
schwarz sind meine Gedanken,
weil ich ein armer Mensch bin .

aus Psalmen von Thomas Bernhard

Wir sind von der Maria-Anna-Mozart Gesellschaft eingeladen und singen am Internationalen Frauentag.

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